Blastocystentransfer

Bei Blastozysten handelt es sich um Embryonen im 64- bis 128-Zellstadium. Dieses Stadium erreichen die Embryonen bei optimaler Entwicklung am Tag 5 nach der Follikelpunktion.

Eine Blastozyste hat eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit sich einzunisten (etwa 35%) und damit zu einer Schwangerschaft zu führen. Durch das verkürzte Zeitfenster zwischen Embryotransfer und der Einnistung des Embryos in der Gebärmutter konnte mit dem Blastozystentransfer auch die Zahl der Eileiterschwangerschaften verringert werden. Das sind die Gründe, warum in vielen Ländern bevorzugt die Embryokultur bis zum Blastozystenstadium durchgeführt wird.

Glue/UTM

Bei diesem Produkt handelt es sich um eine natürliche Substanz namens Hyaluronsäure, die dem Nährmedium vor dem Embryotransfer beigegeben wird und die den Markennamen „embryo glue“ oder UTM  trägt. Sie soll die Bindungsfähigkeit des Embryos an die Gebärmutterwand erhöhen, hat allerdings keinen Einfluss auf die Entwicklungsfähigkeit des Embryos.

Assisted Hatching

Eizellen und Embryonen sind von einer bindegewebsartigen Hülle, der Zona pellucida umgeben. Um sich einnisten zu können, schlüpft (englisch: hatching) ein Embryo im Blastozystenstadium normalerweise aus dieser Hülle heraus.

Unter bestimmten Umständen kann die Zona pellucida verhärtet sein und dadurch ein Schlüpfen des Embryos erschweren oder unmöglich machen. Das kann zum Beispiel bei Embryonen der Fall sein, die aus kryokonservierten Eizellen hervorgegangen sind. Auch das Alter der Frau scheint eine Rolle bei der Härte der Zona pellucida zu spielen.

Es ist möglich, das Schlüpfen zu erleichtern, indem mit einem Laserstrahl ein kleines Loch in die Zona pellucida geschmolzen wird. Der Eingriff beeinträchtigt die Entwicklung des Embryos nicht.

Eizelle mit geöffneter Zona pellucida

Kryokonservierung

Sind bei einer IVF- oder ICSI-Behandlung mehr Eizellen befruchtet als für den Transfer vorgesehen sind, so können diese kryokonserviert und für weitere Versuche genutzt werden.
Die befruchteten Eizellen sind im flüssigen Stickstoff unbegrenzt lagerfähig, da durch die extrem niedrige Temperatur alle biologischen Prozesse zum Erliegen kommen. Die Eizellen können dadurch nicht altern.
Die Kryokonservierung ermöglicht eine effektive Nutzung der befruchteten Eizellen in den Auftauzyklen ohne weitere Follikelpunktion sowie ohne Stimulation der Eierstöcke. Daher ist diese Therapieoption auch für den Körper schonender.

Einfrieren der befruchteten Eizellen

Lagerung der befruchteten Eizellen

PICSI

Unabhängig vom Befruchtungserfolg spielen bei der weiteren Entwicklung des entstehenden Embryos Qualitätsmerkmale des Spermiums eine Rolle, die sich mikroskopisch im Normalfall nicht erkennen lassen. Dazu gehören vor allem Schäden an der Erbsubstanz DNA. Mit einem speziellen Test lassen sich Spermien mit intakter DNA erkennen und für die ICSI selektieren. Bei der so genannten PICSI-Methode binden die geeigneten Spermien an einer speziellen Hyaluronsäure-Beschichtung und lassen sich auf diese Weise isolieren.

PkD (Polkörperdiagnostik)

Ein hoher Anteil früher menschlicher Embryonen weist eine Fehlverteilung von einzelnen Chromosomen auf. Daher sind viele nicht entwicklungsfähig und führen nicht zur Schwangerschaft bzw. zu einer Fehlgeburt. Da eine Fruchtwasseruntersuchung (Amniozentese ) erst in der fortgeschrittenen Schwangerschaft möglich ist, würde bei der IVF ein Verfahren zur Untersuchung des Embryos vor dem Transfer einen großen Vorteil bieten. Dies ist aufgrund des Embryonenschutzgesetz in Deutschland leider nicht möglich. Dafür steht eine andere Methode zur Verfügung, die zwar keine Aussage über den späteren Embryo erlaubt, aber mit der sich die Chromosomenverteilung in der Eizelle beurteilen lässt. Studien haben diesbezüglich gezeigt, dass rund 90% aller chromosomalen Fehlverteilungen ihren Ursprung in der Eizelle haben.

Bei diesem Verfahren werden die Polkörper, ein von der Eizelle nicht mehr benötigter Teil, über eine feine Glaskanüle abgesaugt und von einem Humangenetiker untersucht. Die Polkörper entstehen bei der Reifeteilung und spiegeln den Chromosomengehalt der Eizelle wider. Sollte ihre Zahl abweichen, ist auch umgekehrt mit einer Fehlverteilung der Chromosomen in der Eizelle zu rechnen.
Eine Indikation für die Polkörperdiagnostik besteht bei

  • Patientinnen über 35 Jahre
  • nach mehrmaligem Implantationsversagen transferierter Embryonen
  • nach mehreren vorhergehenden Fehlgeburten
  • bei einem auffälligen humangenetischen Befund, z.B. Translokationen